Montag, 6. November 2017

Schicksal im Herbst


©Axel Rheineck
 


Es wird jeden amüsieren:
Frosch und Fliege diskutieren.

Heinz, der Frosch, ein Philosoph,
findet Herbst und Sterben doof.
Fliege Suse meint, das Sterben
tut sich mit der DNA vererben,
und sie fragt, nach wieviel Herbsten,
Frühlingen und Sommern sterbst denn?

Ruft Frosch Heinz aus voller Brust:
Ich hab nur zum Leben Lust!
Und man kann selbst nicht in trüben
Stunden dieses Sterben üben.

Schließlich sagt er, weißt du was,
es ist einfach besser, dass
wir das Thema hier beenden
und uns Lebensfreude spenden,

reißt sein Maul auf, das macht Schnapp,
Fliege Suse? - Sie tritt ab.

Neulich im Berufsverkehr



©Axel Rheineck


Weil’s im Zoo Verwandte hat,
trabt ein Zebra durch eine Stadt,
rennt über Straßen kreuz und quer
im wüstesten Berufsverkehr.

Man kennt das ja, der Mensch ist sauer
aufgrund der üblen rushing hour.
Er tritt aufs Gas, dann bremst er voll,
gestresst weicht er um keinen Zoll,
es riecht nach Auspuffgas und Teer,
man zeigt den Vogel und noch mehr.

Dann plötzlich aus der Seitengasse
rennt quer das Zebra auf die Trasse.
Es kreischen Bremsen, Pneus blockieren,
die Lenker auf das Zebra stieren.

Das Tier, es schreitet stolz einher
durch all den Leicht- und Schwerverkehr;
da muss kein Ordnungshüter pfeifen,
dank schwarz und weißer Zebrastreifen
erreicht’s bald ohne Risiko
die Streifensippe dort im Zoo.

Es folgt daraus die Quintessenz,
dir hilft kein BMW, kein Benz,
nicht E-Mobil, Hybrid, nicht Diesel.
du bist nur flink als wie ein Wiesel,
und querst das Chaos leicht und schnell
als Zebra mit gestreiftem Fell.
 

November-Sonett

©Axel Rheineck



Kann uns November wohl erquicken,
wenn sich die Sonne wenig blicken,
uns nasser Sturm im Baumgeäst
trotz Wollverpackung frieren lässt?

Es sehnen sich die Kreaturen
nach warmem Glück und Temp'raturen,
die Pflanzen, Arten, Wesen, Rassen
sich wohl fühlen und wachsen lassen.

Doch der November grinst gemein,
ich kann nur im Kalender sein,
was mir der Mensch verordnet hat.

Ich bin die Nummer elf anstatt
ein wonnefroher Mai zu sein.
Drum lasst beim Grog das Jammern sein.