Freitag, 3. Juni 2016

Endlich



 ©Axel Rheineck


Nach Kälte, Schnee und Regenschauer
liegt längst der Mai schon auf der Lauer,
damit von mieser Last befreit
das Menschenherz ein Liedchen pfeift.

Man glaubt’s ja kaum, doch hat gewusst,
der Mai ist treu mit seiner Lust.
Gerecht wird er in seiner Rolle,
und in der Scholle reift die Knolle.

Es wird gesät, es wird gegüllt,
die Luft wird mit Odeur befüllt,
derweil es zwitschert im Geäst,
der Bauer seine Flur verpesst.

Von Stärke wird der Mensch durchdrungen,
pumpt er sich Landluft in die Lungen.
Davon ist wenig zugetan
ein feinfühliges Riechorgan.

Doch lacht das Herz in Anbetracht
der Blüten und der Farbenpracht.
Es freut sich mehr als ein Organ
am satten Gelb des Löwenzahn.

 

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