Dienstag, 15. November 2016

Senioren, aufgemerkt!

 ©Axel Rheineck


Man fühlt sich jung und strotzt vor Kraft. -
Dass sie im Alter sanft erschlafft,
dass niemand bleibt hier ungeschoren,
ist die Erkenntnis von Senioren.

Es klingt nicht gut, es gähnt und riecht,
wenn’s Alter durch die Ritzen kriecht.

Verschämt verstohlen wird gelacht,
wenn’s lüftelt, tröpfelt, düftelt, kracht,
vergreist gibt man sich schwach gehemmt,
auf dass man solche Macken stemmt.

Humor sollte man drunter mischen,
denn einst wird es auch dich erwischen.

Dann wird sie weicher, deine Birn,
und lahmer schließlich auch das Hirn,
ein wenig müder Bein und Arm,
ein wenig langsamer der Darm.

Schaffst du’s noch, fall auf die Knie,
bete für die Pharmazie,
denn es wachsen Akzeptanzen
für die kostspieligen Substanzen,
die in Form von Salben, Pillen
Gliederschmerz und Schwächen killen.

Langsam wird die Ölung heilig,
macht die spröde Haut geschmeidig,
und dann spürt man’s, in der Luft
liegt ein Hauch Seniorenduft.

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