Dienstag, 12. September 2017

Alter Sommer


©Axel Rheineck



Der Sommer steht noch auf zwei schwachen Beinen,
doch sein Regime hat bereits abgedankt.
Die Schwüle ist nicht mehr mit sich im Reinen,
wenn auch das Herz noch Sonnenwärme tankt.

Noch taumelt hier und da ein Schmetterling.
Noch glänzt das Apfelrot vor dem Genuss.
Vollendet ist der Bäume Jahresring,
und dass sich's weiter lebt, beweist ein Kuss.

Das Sonnenglück, wie gern wurd' es genommen!
Es fließt nun fort in unsren Adern
und sorgt für altes Wohl und neues Kommen,
während am Morgen schon die Nebel wabern.

 

Kunst

©Axel Rheineck



Ist das hier Kunst,
oder kann das weg?
Buhlt das um Gunst,
verfolgt’s einen Zweck?
Löst das was aus,
tut es dir gut,
bekommt es Applaus,
bringt‘s dich in Wut?

Schreiben, komponieren,
Werkeln und Schaffen,
Fantasie nicht verlieren,
nur mit den Waffen
Geist, Gefühl und Humor
ohne Blutvergießen
Treffer zu schießen
wie Elfer ins Tor, -
bei Kunst kommt das vor!

Bewundert die Großen,
helft all den Kleinen,
nicht gleich verstoßen,
auch nicht verneinen,
selbst nicht die Irren
und all ihre Wirren!

Weil sie nicht unsre Welt,
wie’s dem Nutzen gefällt,
vergeigt und verhunzt, -

helft bitte der Kunst!




Sonntag, 10. September 2017

Weiß-Blau



©Axel Rheineck



Himmel, du malst uns das Bühnenbild,
vor dem wir Theater spielen,
liebend und hassend, zahm oder wild,
mit der Sehnsucht nach göttlichen Zielen.

Düsternis, Nebel und Regenschauer, -
nur bedingt macht ihr Zimmer gemütlich,
man liegt in der guten Stube auf Lauer
und tut sich am Wohlgeschmack gütlich.

Doch Himmel, bist du mal wieder weiß-blau,
und man könnte dich „bayerisch“ nennen, -
nicht bös sein, wenn ich ein Stück von dir klau,
du wirst es mir sicherlich gönnen.

Ich pack‘ dann im Geiste das Schnipselchen aus
und genieße die Phantasie. -
Doch schickst du mir Sonnenstrahlen ins Haus,
ist Schluss mit der Hängepartie.

Dann freu ich mich diebisch an Hitze und Durst,
an der Sonne im Biergartenflair,
trink‘ ein zwei Maß, koste Brezel und Wurst, -
oh Weiß-Blau, ich lieb‘ dich so sehr!