Sonntag, 10. September 2017

Geschenk



©Axel Rheineck


Wenn ich durch die Zeiten reise,
wird mir wundersam gescheit:
In die Seele schleicht sich leise
angemess’ne Dankbarkeit

und die Mahnung zu bewahren,
was mir seit ich bin geschenkt,
was in Stunden, Tagen, Jahren
duldend meine Wege lenkt,

zu bewahren, was ich teile
mit den Wesen dieser Welt,
dass ich ohne Hast verweile
staunend unterm Himmelszelt. -

Winde, Erden und Gewässer
mahnen bang die Menschenzeit,
mahnt das Immermehr und -besser
und die Uferlosigkeit;

wenn dann Duft von tausend Blüten
Luft und Atem köstlich macht,
reift Erkenntnis zu behüten
all die grenzenlose Pracht,

dass das Menschlein still verweile
in der gottgeschenkten Welt,
sich bemühe, Schrammen heile,
die sein Dasein angestellt.
 

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