Sonntag, 10. September 2017

Strandleben (in satirischer Verkleidung)



©Axel Rheineck


Teils Scham gerötet, teils mit Neid
sieht man so manchen flotten Leib
von forschem Mann, von holdem Weib
befreit von Hose, Hemd und Kleid.

So lässt Herr Sommer Hüllen fallen;
er ist Genießer, liebt die drallen
weiblichen runden wie enormen
Muskel bepackten Körperformen.

Es schwelgt sein Sinn in Wohlgefallen,
wenn sich die nackten Massen ballen.
Nun badet er im Überschwang,
der diesem Freiheitsdrang entsprang. -

Am Sommerabend kreisen Flaschen,
dann packt man Körper ein und Taschen.
Was man nicht braucht zu seinem Glück,
lässt man getrost vor Ort zurück.

Mit Bechern, Essensresten, Müll
man weder Korb noch Taschen füll‘.
Den ganzen Mist schluckt mit Bravour
das grüne Dickicht der Natur.

Auch offen Hinschmeißen macht Sinn,
das ist für Müllsammler Gewinn:
Ihr Job hat zunehmend Gewicht. -
Wie störend wär‘ da Müll-Verzicht!
 

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